Feuchte Wände: ein verbreitetes Problem

Viele Hausbesitzer haben irgendwann einmal das Problem mit feuchten Wänden. Insbesondere Kellerwände sind häufig davon betroffen.

Zu feuchten Wänden kommt es, wenn das Mauerwerk über die Zeit mehr Feuchtigkeit aufnimmt als abgegeben werden kann. Dabei wirken die Faktoren Wärmestrom, Wasserdampfdiffusion und der kapillare Wassertransport.

Der Wärmestrom kann Einfluss auf die Feuchtigkeit in der Wand nehmen, indem er zum Beispiel die Kondensierung der Feuchtigkeit an einer bestimmten Stelle in der Wand begünstigt. Der kapillare Wassertransport ist durch die Eigenschaft von Flüssigkeiten bedingt, sich zum Beispiel in Spalten, Röhren oder Poren unterschiedlich gut auszubreiten. Die Wasserdampfdiffusion beschreibt die Eigenbewegung des Wasserdampfs durch die Wand. Der diffundierende Wasserdampf kann sich in der Wand abkühlen und kondensieren, so dass sich dort Feuchtigkeit sammelt.

Mauertrocknung einer feuchten Wand mit Infrarotheizungen

Diese Faktoren steuern die Bewegung der Feuchtigkeit und der Wärme von außen nach innen bzw. von innen nach außen. Feuchte Wände können zum Beispiel durch Wasserschäden entstehen. Oftmals sind auch Häuser betroffen, die sich in Gegenden mit einem hohen Grundwasserspiegel befinden.

Dabei können feuchte Wände zu einem Risiko für die Gesundheit werden – insbesondere dann, wenn sich Schimmel bildet. Daher ist es wichtig, feuchte Wände rechtzeitig zu trocknen oder besser, sie gar nicht erst feucht werden zu lassen. Ein effizientes Verfahren zur Trocknung von Mauerwerk ist der Einsatz von Infrarot-Flächenheizkörpern. Da ihr Wirkungsprinzip ähnlich wie das der Sonne ist, erfolgt die Mauertrocknung besonders materialschonend.

So werden Wände und Mauern mit einer Infrarotheizung getrocknet

Um die Feuchtigkeit aus den Wänden zu befördern, müssen die betreffenden Stellen eine ausreichend hohe Temperatur erreichen. Dabei wird die Wand auf etwa 30 bis 60 Grad erwärmt. Durch diese Erwärmung wird ein kapillarer Wassertransport in Richtung erwärmter Wandoberfläche erzeugt. Dieser Wassertransport sorgt nach und nach für eine Abnahme der Feuchtigkeit im Inneren der Wand.

Verschiedene Faktoren beeinflussen diesen Prozess:

  • Die Luftfeuchtigkeit im Raum
  • Die Lufttemperatur im Raum
  • Der sogenannte Sättigungsdampfdruck. Dabei handelt es sich um einen Wert, der angibt, wann sich die Feuchtigkeit im Material und die in der Umgebungsluft enthaltene Feuchtigkeit im Gleichgewicht befinden.
  • Das Material, aus dem die Wand besteht

Vereinfacht gesagt geht es darum, durch die Erwärmung der Wand dafür zu sorgen, dass sich der Sättigungsdampfdruck dahingehend verschiebt, dass die Wand mehr Feuchtigkeit an die Umgebungsluft abgibt.

Um dies zu erreichen, können Infrarotheizgeräte eingesetzt werden. Die Infrarotstrahlen bewirken eine direkte Erwärmung der Wand. Das bedeutet, es wird nicht zunächst die Luft und dann mittelbar die Wand erwärmt, sondern die Wärme entsteht dort, wo sie benötigt wird.

Die Umgebungsluft nimmt dabei also zusätzliche Feuchtigkeit von der Wand auf. Umso feuchter die Luft, desto höher ist aber die benötigte Temperatur, um die Wand zur Abgabe weiterer Feuchtigkeit zu bringen.

Aus diesem Grund ist es wichtig, für einen Luftaustausch zu sorgen und die feuchte Luft abzuführen. Zu diesem Zweck können geeignete Geräte wie Kondenstrockner eingesetzt werden.

Infrarotheizsysteme sind für die Trocknung von Wänden vor allem deswegen so gut geeignet, weil sie kein Medium brauchen, um die Wärme zu übertragen. Die Luft wird während des Heizvorgangs nicht erwärmt, sondern lediglich das Mauerwerk, auf das die Infrarotstrahlen auftreffen. Dies sorgt für eine sehr energieeffiziente Variante, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Vorteile der Wandtrocknung per Infrarotheizung

Das Wirkungsprinzip von Infrarotheizungen passt hervorragend zur Problemstellung feuchter Wände:

Die direkte Einwirkung der Infrarotstrahlen ermöglicht eine genaue und zielgerechte Behandlung der Feuchtigkeit in der Wand.

Im Gegensatz zu Mikrowellen sind Infrarotstrahlen ungefährlich für Mensch und Tier. Sie haben außerdem den Vorteil, dass sie die Wand und das Mauerwerk nicht angreifen.

Gerade in Sanierungsobjekten und auf Baustellen ist Staub ein großes Problem. Infrarotheizungen erzeugen keinen Luftstrom und vermeiden damit das Aufwirbeln von Staub. Sollte sich durch die Feuchtigkeit bereits Schimmel gebildet haben, wird auch dieser durch eine Infrarotheizung nicht im Raum verteilt.

Besonders effektiv ist die Verwendung einer Infrarotheizung in Kombination mit einem Kondenstrockner. Durch das Abführen der feuchten Luft kann der Wirkungsgrad der Infrarotheizung deutlich gesteigert werden.

Die Entfeuchtung der Wände kann je nach Material recht schnell erfolgen: Schon innerhalb eines Tages ist es zum Beispiel möglich, eine Ziegelwand gewöhnlicher Stärke zu trocknen.

Nachhaltige Wirkung: Gerade bei Gebäuden in gefährdeten Lagen wie zum Beispiel an einem Hang oder in Gebieten mit einem hohen Grundwasserspiegel kann es sinnvoll sein, eine Infrarotheizung dauerhaft zu betreiben, um Wände gar nicht erst feucht werden zu lassen.

Infrarotheizungen sind geräuschlos: Anders als lärmende Warmluftgebläse, die häufig zur Wandtrocknung eingesetzt werden, nehmen Sie eine Infrarotheizung akustisch nicht wahr.

Welche Arten einer Infrarotheizung eignen sich für die Wandtrocknung?

Technisch gesehen ist das Wirkungsprinzip aller Infrarotheizungen gleich. Alle Infrarotheizungen erzeugen langwellige Infrarotstrahlung, die beim Auftreffen auf Objekte oder auf die Wand in Wärme umgewandelt wird.

Aus diesem Grund spielt es grundsätzlich keine Rolle, welche Art von Infrarotheizung Sie zum Trocknen Ihrer Wände verwenden. Allerdings gibt es Systeme, die besonders für den Einsatz auf Baustellen und zur Sanierung verwendet werden. Dabei handelt es sich um Infrarotheizplatten, die als Standgerät oder kombiniert mit mehreren Einheiten betrieben werden können.

Für die Trocknung von Wänden werden die Flacheizungen auch in Kombination mit speziellen Teleskophalterungen angeboten. Diese ermöglichen das Anbringen der Heizplatte in jeder Höhe, so dass Wände vom Boden bis zur Decke entfeuchtet werden können. Auch für die Bestrahlung der Decke oder des Fußbodens gibt es passende Halterungen.

Was kostet eine Infrarotheizung zur Wandtrockung?

Infrarotheizungen sind in der Anschaffung recht günstig – vor allem im Vergleich zu alternativen Geräten wie einem Kondenstrockner. Bereits für um die 300 Euro erhalten Sie eine Heizplatte mit einer Leistung von um die 600 Watt. Je nachdem, ob Sie einen kombinierten Einsatz mehrerer Heizplatten planen, müssen Sie diesen Wert entsprechend multiplizieren.

Hinzu kommen die Stromkosten. Infrarotheizungen sind in der Energieverwendung nicht so effizient wie andere Heizungsarten. Das liegt daran, dass zur Stromerzeugung im Kraftwerk zunächst Wärme in Strom umgewandelt werden muss, bevor dieser wieder zur Erzeugung von Wärme verwendet wird.

Da es sich bei der Wandtrocknung aber um einen vorübergehenden Vorgang handelt, fallen die Stromkosten hier nicht sehr ins Gewicht.

Angenommen, Sie benötigen für das Trocknen Ihrer Wände eine Woche und betreiben Infrarotheizkörper mit einer Gesamtleistung von 1.500 Watt für 20 Stunden am Tag. Insgesamt benötigen Sie damit 210 kWh. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh sind das gerade einmal 63 Euro.

Welche Leistung wird für die Wandtrocknung benötigt?

Je nach Situation variiert die benötigte Leistung, die ein Infrarotgerät für die Wandtrocknung aufweisen muss.

Wie bereits beschrieben, nehmen verschiedene Faktoren Einfluss auf den Trocknungsprozess. Dazu gehören die Beschaffenheit und das Material der Wand, der Feuchtegrad sowie die Möglichkeit zum Luftaustausch.

Umso höher die Leistung, desto schneller kann natürlich die Wandtrocknung abgeschlossen werden. Allerdings erhöht sich damit die Gefahr einer Übertrocknung: Wenn das Mauerwerk zu sehr austrocknet, drohen Schäden.

Aus diesem Grund sollten Sie sich vor der Inbetriebnahme einer Infrarotheizung zur Wandtrocknung mit einem Fachmann Ihrer Wahl in Verbindung setzen. Wir bieten Ihnen auf unserer Seite eine große Anzahl von Ansprechpartnern auch in Ihrer Nähe.

Anleitung: So trocknet man eine Wand mit einer Infrarotheizung

Um die Trocknung zielführend zu gestalten, sollte die Infrarotheizung in einem passenden Abstand von der Wand positioniert werden. In der Regel ist eine Distanz von rund zehn bis 15 Zentimetern die richtige. Mehr als 30 Zentimeter sollten es nicht sein, um eine gute Wirkung zu erzielen. Bitte beachten Sie dabei, dass die Größe der getrockneten Wandfläche in etwa der Heizfläche der Infrarotheizung entspricht.

Um dem Wasser, das in der feuchten Wand enthalten ist, Zeit und Gelegenheit zum Verdampfen zu geben, empfehlen Experten einen Intervallbetrieb der Heizung. So kann man beispielsweise für vier Stunden das Gerät eingeschaltet lassen und dann für eine halbe Stunde oder für 45 Minuten vom Betrieb absehen. Der kapillare Wasserfluss sorgt dann für den Transport von weiter innen liegender Feuchtigkeit an die Oberfläche des Mauerwerks. Auf diese Weise lässt sich die Effizienz der Wandtrocknung steigern.

Sorgen Sie für eine leichte Überlappung, indem Sie ein wenig über den feuchten Bereich hinaus trocknen. Aber Vorsicht: Die Wand darf nicht zu trocken werden. Eine Grundfeuchte muss erhalten bleiben, denn ansonsten drohen Schäden.

Wenn möglich sollten Sie die Wand auf der kompletten Höhe des Raums auf einmal trocknen. Auf diese Weise können Sie mit einem Rundumlauf die gesamte Wandfläche abdecken. Bei Ihrem Fachmann erhalten Sie passende Gestelle, mit denen Sie mehrere Infrarotheizplatten übereinander anbringen können.

Trocknung der kompletten Wand mit Infrarotheizkörpern

Die Luft nimmt im Zuge des Trocknungsprozesses Feuchtigkeit auf und ist irgendwann gesättigt, so dass eine weitere Abgabe von Feuchtigkeit von der Wand nicht mehr oder nur noch schwierig möglich ist. Daher sollten Sie auf eine ausreichende Belüftung des Raums achten. Wenn es draußen trocken und warm ist, genügt meist schon das Öffnen der Fenster. Bei schwülem oder nasskaltem Wetter sollten Sie allerdings zusätzliche Vorkehrungen treffen, zum Beispiel durch Einsatz eines Kondenstrockners.

Wie lange das Trocknen dauert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hier spielen das Material und die Dicke der Wand sowie natürlich der Feuchtigkeitsgrad eine Rolle. Hinzu kommen die Raumgröße und die Belüftung des Raums. Durch den zusätzlichen Einsatz eines Kondenstrockners können Sie hier viel Zeit sparen. Poröse Materialien wie zum Beispiel Gips trocknen schneller als zum Beispiel Naturstein oder Beton.

Mithilfe eines Feuchtigkeitsmessgeräts können Sie den Feuchtigkeitsgrad der Wände regelmäßig überprüfen. Solche Geräte sind bereits für um die 50 Euro zu haben.

Welcher Feuchtigkeitsgrad einer Wand normal ist, hängt wiederum vom Material ab. Hier sollten Sie sich mit einem Fachmann in Verbindung setzen. Weitere Informationen zur Frage, wann eine Wand als nass gilt, finden Sie in diesem Dokument (PDF).

Fazit

Infrarotheizungen sind prädestiniert für die Wandtrocknung. Durch die gezielte und effiziente Erwärmung der Wände mit Infrarotstrahlen lassen sich Wände häufig bereits innerhalb weniger Tage trocknen. Dabei ist es wichtig, auf eine ausreichende Belüftung der Räume zu achten. Besonders im Winter oder bei schwülem Wetter empfiehlt sich der ergänzende Einsatz eines Kondenstrockners.

Für die Wandtrocknung per Infrarotheizung spricht außerdem der niedrige Anschaffungspreis der Geräte. Zwar entstehen im Betrieb vor allem bei gleichzeitiger Verwendung mehrerer Heizplatten höhere Stromkosten, doch fallen diese aufgrund des zeitlich begrenzten Einsatzes kaum ins Gewicht.

Vor der Anschaffung von Infrarotheizplatten zur Wandtrocknung sollten Sie sich auf jeden Fall mit einem Fachhändler in Verbindung setzen, der Sie bei der Auswahl der benötigten Leistungsklasse berät. Damit stellen Sie sicher, dass sie die Leistung wählen, die Ihre Wände in der kürzest möglichen Zeit trocknet, ohne dabei zu einer Beschädigung durch Übertrocknung zu führen.

Eine Liste passender Ansprechpartner auch in Ihrer Nähe finden Sie auf unserer Seite. Außerdem sollten Sie klären, welcher Feuchtigkeitsgrad für Ihre Wände normal ist. Auch hier empfiehlt sich die Rücksprache mit einem Fachmann.

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