Infrarot-Heizfolie: die flexible Heizungsalternative
Infrarotheizung - Heizfolie
Kurz erklärt: Heizfolie zum bekleben von Gegenständen, Möbel, unter die Tapete, Aquarium und Terrarien.
Infrarot-Heizfolien lassen sich vielseitig einsetzen: Ob als Fußbodenheizung, als Spiegelheizung oder an der Wand – alles ist möglich.
Infrarot-Heizfolien erzeugen langwellige Infrarot-Strahlen (meist IRC-Strahlen). Diese Strahlen produzieren beim Auftreffen auf Objekte und Wände im Raum eine angenehme und direkte Wärme. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizungen wirkt diese Wärme direkt und nicht über den Umweg erwärmter Luft, die sich im Raum verteilt (die sogenannte Konvektionswärme).
Die direkte Wärme einer Infrarot-Heizfolie wirbelt keinen Staub auf und ist außerdem gleichmäßig im ganzen Raum spürbar. So bleiben auch die Füße warm, weil die Temperatur in Bodennähe und weiter oben gleich ist.
Funktionsweise von Infrarot-Heizfolien
Eine Infrarot-Heizfolie besteht in der Regel aus einem feuerfesten und wasserdichten PET-Material. Dieses wird durch verschiedene Werkstoffe wie Aktivkohle und einen schmutzabweisenden Film unterstützt. Somit ist eine lange Lebensdauer der Folien garantiert.
Im Inneren einer Infrarot-Heizfolie befinden sich Elektroden. Diese sind für die Erzeugung der Wärme zuständig. Über die gesamte Fläche einer Heizfolie, mit Ausnahme schmaler Streifen an den Rändern, wird Wärme erzeugt. Diese Flächenwärme sorgt für eine gleichmäßige Temperaturverteilung im Raum.
Die Infrarotstrahlen werden mithilfe von elektrischem Strom gewonnen. Daher genügt es für den Betrieb einer Heizfolie, wenn ein entsprechender Stromanschluss vorhanden ist.
Kombiniert mit einer Heizfolie werden Temperaturfühler betrieben, die unter der Heizfolie platziert werden. Diese ermöglichen in Kombination mit einem Thermostat die bedarfsgerechte Regulierung der Wärmeabgabe.
Die Vorteile einer Infrarot-Heizfolie
Für die Verwendung einer Infrarot-Heizfolie sprechen vor allem die flexiblen Einsatzmöglichkeiten sowie der günstige Anschaffungspreis. Nachfolgend sind die wichtigsten Vorteile von Infrarot-Heizfolien aufgeführt:
- Einfach zu installieren: Es wird lediglich ein Stromanschluss benötigt. Bei der Verlegung sollten allerdings auch Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden (siehe entsprechenden Abschnitt unten).
- Flexibel einsetzbar: Infrarot-Heizfolien lassen sich zum Beispiel an Wänden, an Decken, hinter Spiegeln und als Fußbodenheizung einsetzen. Auch frei verlegt können Heizfolien eingesetzt werden – zum Beispiel im Campingbereich.
- Keine Wartung notwendig: Infrarot-Heizfolien sind wartungsfrei. Einmal verlegt, können sie die Heizfolie viele Jahre lang bedenkenlos einsetzen. Nach einer bestimmten Zeit kann es lediglich nötig sein, einzelne Elektroden zu tauschen. Details nennt Ihnen gerne Ihr Fachhändler.
- Angenehme und gleichmäßige Wärme: Heizfolien erzeugen großflächig und gleichmäßig Wärme – von Kopf bis Fuß. So kann sich die Wärme auf den gesamten Raum verteilen. Es gibt keine Temperaturunterschiede wie bei einer klassischen Heizung.
- Keine Konvektion: Die bei herkömmlichen Heizungssystemen entstehenden Luftströme bleiben bei der Erwärmung durch Infrarot-Heizfolien aus, weil die Wärme direkt von Objekten und Wänden abgegeben wird.
Bezüglich der Stromkosten kommt es darauf an, wie Sie die Infrarot-Heizfolie einsetzen. Wird diese lediglich als Zusatzheizung verwendet und kommt nur gelegentlich zum Einsatz, sind die Kosten in der Regel überschaubar. Sollten Sie erwägen, Ihr komplettes Haus oder Ihre komplette Wohnung per Infrarot zu beheizen, empfehlen wir Ihnen, zunächst einige Berechnungen durchzuführen und sich von einem Fachmann beraten zu lassen.
Weiter unten in diesem Beitrag finden Sie zwei Rechenbeispiele für die Stromkosten einer Infrarot-Heizfolie. Informationen zu den Kosten einer Infrarotheizung haben wir außerdem auf dieser Seite für Sie zusammengestellt.
Einsatzgebiete für Infrarot-Heizfolie
Der größte Vorteil von Infrarot-Heizfolie ist ihre Flexibilität. Sie kann fast überall verwendet werden. Grundsätzlich eignet sich jeder trockene Untergrund dafür.
So ist der vertikale Einsatz an Wänden ebenso möglich wie der horizontale Betrieb zum Beispiel unter dem Fußbodenbelag oder an der Decke. Aber auch Dachschrägen, wie sie zum Beispiel in ausgebauten Dachgeschossen häufig anzutreffen sind, eignen sich sehr gut für das Anbringen einer Infrarot-Heizfolie.
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Heizfolie kann auch als selbstklebende Variante erworben werden. Das erleichtert die Montage besonders an schwer zugänglichen Stellen.
Falls Sie nur eine vorübergehende Heizquelle benötigen wie zum Beispiel für den Urlaub mit dem Wohnmobil oder für die zeitweise Arbeit in einem ansonsten nicht beheizten Raum wie einer Garage, ist eine Heizfolie ebenfalls sehr hilfreich. In einer solchen Situation können Sie zum Beispiel auf eine transparente Heizfolie zurückgreifen, die frei im Raum platziert werden kann.
Weil eine Infrarot-Heizfolie sehr dünn ist, eignen sich bereits kleine Zwischenräume, um sie unsichtbar zu verlegen. Dabei muss aber auf die Wärmedurchlässigkeit des Fußbodens geachtet werden. Ideal ist es, wenn der Fußbodenbelag wärmedurchlässig ist, während der Unterboden die Wärme möglichst gut hält. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserem Beitrag über Infrarot-Fußbodenheizungen.
Prinzipiell kann Infrarot-Heizfolie überall dort eingesetzt werden, wo Sie Wärme benötigen. Dabei ist sowohl ein Betrieb als Zusatzheizung ergänzend zu einer bestehenden Heizung als auch der alleinige Betrieb möglich. Je nachdem, wie groß die zu beheizenden Räumlichkeiten sind, müssen Leistung und Größe der Heizfolie gewählt werden.
Die Wahl der passenden Heizfolie: Größe und Leistung
Infrarot-Heizfolien gibt es in unterschiedlichen Größen und Leistungsklassen. Normalerweise variiert die Länge der Folien in Bereichen bis 20 Metern. Die Breite beträgt in der Regel 50 cm bis zu einem Meter. Dabei ist zu beachten, dass wenige Zentimeter im Randbereich nicht beheizt werden.
Die Leistung einer Infrarot-Heizfolie wird in Watt pro Quadratmeter oder in Watt pro Einheit angegeben. Zwischen 50 und 250 Watt pro Quadratmeter werden dabei normalerweise erreicht.
Wenn Sie nach der passenden Dimensionierung einer Heizfolie für Ihre Räumlichkeiten suchen, sollten sie also zwei Faktoren berücksichtigen:
- Wie viel Fläche steht zum Anbringen der Heizfolie zur Verfügung?
- Wie hoch muss die Leistung pro Quadratmeter sein, um die zum Beheizen erforderliche Leistung erzielen zu können?
Wir demonstrieren das an folgendem Beispiel. Nehmen wir einmal an, die Größe des zu beheizenden Raums betrage 60 Quadratmeter. Der Raum verfüge über nur eine Außenwand und eine Höhe von 2,5 Metern. Die Heizfolie sei die einzige Heizquelle im Raum.
In diesem Fall beträgt die benötigte Heizleistung etwa 800 Watt pro 20 Quadratmetern, also insgesamt 2.400 Watt. Wenn Sie eine Heizfolie mit einer Leistung von 100 Watt pro Quadratmeter Folie erwerben möchten, benötigen Sie insgesamt 24 Quadratmeter Folie.
Ist die Nutzung von Infrarot-Heizfolie sicher?
Bei der Verwendung von Infrarot-Heizfolie gilt es, einige Sicherheitsregeln zu beachten. Heizfolien werden elektrisch betrieben und erzeugen Wärme. Je nach Leistung der Heizfolie kann die abgegebene Energie pro Quadratmeter sehr hoch sein.
Die Wärmewirkung ist unter anderem abhängig von folgenden Faktoren:
- Art des Einbaus (zum Beispiel in Zwischenräumen als Fußbodenheizung, hinter einem Spiegel etc.)
- Die Wärmeleitfähigkeit des umgebenden Materials
- Die Leistung der Heizfolie
- Thermische Isolation
- Temperatur und Feuchtigkeit der Umgebungsluft
Zwar werden Heizfolien normalerweise aus nicht brennbarem Material hergestellt, doch muss auch auf die Umgebung geachtet werden. Heizfolien sollten nicht in Kontakt mit leicht entflammbaren Materialien kommen.
Außerdem müssen Sie darauf achten, dass die elektrischen Kontakte der Heizfolie sicher sind und über eine unversehrte Isolierung verfügen.
Sie sollten nur Produkte verwenden, die ein TÜV-Zertifikat besitzen. Auch ein VDE- und ein CE-Siegel sollten vorhanden sein.
In der Regel gewähren die Hersteller von Infrarot-Heizfolien eine hohe Garantiedauer. Zwischen 10 und 30 Jahren sind normal. Dabei bedeutet eine geringere Garantiedauer nicht unbedingt eine schlechtere Qualität.
Zudem ist es dringend zu empfehlen, sich vor dem Einbau einer Heizfolie an einen Fachmann zu wenden. Auf unserer Webseite finden Sie eine große Anzahl passender Ansprechpartner auch in Ihrer Nähe.
Welche Arten von Heizfolie gibt es?
Vom Aufbau her ähneln sich die meisten Heizfolien. Sie sind als sogenannte Carbon-Heizfolie realisiert. Dabei werden die elektrisch leitenden Elemente auf ein Trägermedium aufgebracht und in eine Kunststoff-Hülle, meist PVC, eingeschweißt.
Je nach Einsatzgebiet werden unterschiedliche Varianten von Infrarot-Heizfolie angeboten. So gibt es spezielle Heizfolien für den Betrieb als Fußbodenheizung, als Spiegelheizung oder sogar für das Beheizen von Terrarien.
Eine eigenständige Variante sind Heizfolien für den offenen und zeitweisen Einsatz wie zum Beispiel beim Camping. Die Besonderheit hierbei ist, dass die Folie kurzfristig genutzt und wieder entfernt werden kann.
Während Heizfolien normalerweise für den Betrieb an 220 Volt Netzstrom ausgelegt sind, können manche Folien auch mit 12 oder 24 Volt betrieben werden.
Was kostet Infrarot-Heizfolie?
Die Preise für Infrarot-Heizfolie sind von einer Reihe von Faktoren abhängig:
- Leistung pro Quadratmeter
- Größe (Breite, Länge, Tiefe)
- Material
- Zubehör wie Thermostat, Timer etc.
Je nach Leistung können Sie pro Quadratmeter Heizfolie mit etwa 15 bis 30 Euro rechnen.
Zu den reinen Materialkosten kommen die Einbaukosten. Weil das Verlegen einer Infrarot-Heizfolie sehr einfach zu bewerkstelligen ist, halten sich diese Kosten in Grenzen.
Wichtiger sind die Verbrauchskosten, genauer gesagt, die entstehenden Stromkosten. Hier kommt es auf den Verwendungszweck an: Wird eine Heizfolie nur als gelegentliche Zusatzheizung betrieben, fallen diese Kosten natürlich deutlich geringer aus als beim Einsatz der Heizfolie als primäres Heizungssystem. Dazu haben wir für Sie zwei Beispiele vorbereitet:
Beispiel 1: Betrieb als Zusatzheizung. Annahme: Es wird eine Heizfolie mit einer Leistung von 800 Watt verlegt. Diese wird an 100 Tagen im Jahr für jeweils fünf Stunden betrieben. Bei einem Strompreis von 30 Ct. pro kWh ergeben sich jährliche Stromkosten von 120 Euro.
Beispiel 2: Betrieb als primäres Heizsystem. Annahme: Es wird Heizfolie mit einer Gesamtleistung von 3.500 Watt betrieben. Diese läuft an 180 Tagen im Jahr für durchschnittlich acht Stunden pro Tag. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 30 Ct. pro kWh ergeben sich jährliche Stromkosten von 1512 Euro.
Man sieht: Der Betrieb einer Infrarot-Heizfolie als primäres Heizungssystem kann teuer werden. Daher lohnt sich ein solcher Einsatz vor allem für diejenigen, die ihren Strom selbst erzeugen, zum Beispiel mit einer Solaranlage.
Fazit
Infrarot-Heizfolien zeichnen sich durch ihre vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten und ihre günstigen Anschaffungskosten aus. Sie erzeugen eine gleichmäßige und angenehme Wärme.
Vor allem als Zusatzheizung sind Heizfolien interessant. Als primäre Heizung eingesetzt können Heizfolien jedoch zu hohen Stromkosten führen. Hier sind diejenigen im Vorteil, die ihren Strom selbst erzeugen.
Lassen Sie sich am besten von einem Fachhändler Ihres Vertrauens beraten. Auf unserer Seite finden Sie eine große Vielfalt passender Ansprechpartner – auch in Ihrer Nähe.