Systemisches Coaching basiert auf ganzheitlichem Blick

Coaching - Systemisches Coaching

Kurz erklärt:

Wer sich für ein systemisches Coaching entscheidet, ist sich darüber im Klaren, dass Konflikte und Probleme im Beruf oder in bestimmten Lebenssituationen kontextabhängig und vom organisationalen Zusammenhang mitbestimmt werden.

Weniger das individuelle Problem als die sozialen Systeme, in denen sich jeder Mensch bewegt, werden analysiert und betrachtet.

Das kann die eigene Firma ebenso wie die Familie oder wie etwa im Fall des klassischen Familienunternehmens eine Mischung aus beiden Systemen sein. Die systemische Perspektive arbeitet deshalb an ganzheitlichen Konfliktlösungen, die den Gesamtzusammenhang des beruflichen Systems oder des familiären Umfelds mitbetrachten.

Systemische Beratung versucht, gemeinsam mit dem Klienten, neue Handlungsoptionen zu erarbeiten, ganz im Sinne des für die Systemiker gern zitierten Denkers und Philosophen Heinz von Foerster: "Handle stets so, dass die Anzahl der Möglichkeiten wächst!"

Systemisches Coaching unter Einbezug aller Lebensbereiche

Ressourcen und Potentiale begreifen

Die systemische Beratung rückt die Ressourcen und Potenziale in den Vordergrund. Dazu gehört, dass die Ursachenforschung nach Problemen und damit das Kreiseln in individualpsychologischen Hamsterrädern durchbrochen werden sollen.

Dieser Wechsel der Perspektive ist oft schon hilfreich, um nicht den immer gleichen Verhaltensmustern zu verfallen, sondern gemeinsam Optionen zu erarbeiten, die helfen, das System, in dem sich der Klient determiniert fühlt, zu betrachten. Von hier aus können auch Potenziale und Dynamiken mit dem Klienten gemeinsam analysiert und von ihrer produktiven Seite wahrnehmbar gemacht werden.

Dabei zeigt sich, dass vermeintlich festgefahrene Prozesse oft schon durch eine Wahrnehmungsverschiebung aufgebrochen werden können.

Coach und Klient: ein dynamisches Miteinander

Jeder kennt das Gefühl des buchstäblichen "Mit dem Kopf durch die Wand wollen". Allerdings ist die Voraussetzung in der systemischen Beratung, dass man den Coaching-Prozess als dynamisches Miteinander begreift. Der systemische Berater sieht sich nicht als allwissender Problemlösungsmanager, sondern entwickelt ein zirkulierendes Fragesystem, im Rahmen dessen der Klient die Lösung selbstständig erarbeiten kann.

Ziele und Wege des gemeinsamen Coaching-Prozesses werden dabei immer wieder überprüft und bei Bedarf angepasst. Da auch Klient und Coach gewissermaßen selbst Teile mehrerer sozialer Systeme sind, gibt es keine objektivierbare Wahrheit, sondern multiple Lösungsstrukturen, die sich aus dem gemeinsamen Coaching-Prozess entwickeln.

Warum es nicht die eine Wahrheit gibt

Für Probleme im Job oder in der Familie gibt es nie die eine, richtige Antwort. Der Vorteil des systemischen Ansatzes liegt darin, dass nicht von festen Wahrheiten über menschliche Handlungsweisen ausgegangen wird, sondern unterschiedliche Wahrnehmungsperspektiven trainiert werden sollen.

Was dem einen als großes Defizit erscheinen mag, kann sich in einer anderen Wahrnehmungsperspektive als durchaus vorteilhaft herausstellen. Bewusstwerdung und Reflexion sind dabei die Schlüssel der systemischen Beratung.

Nur so lassen sich Führungskompetenzen in komplexen Strukturen erfolgreich ausbauen. Achtsamkeit, was die eigene aber auch die Beurteilung anderer angeht, setzt voraus, dass soziale Kommunikation grundsätzlich als dynamischer, offener Gestaltungsprozess begriffen wird, in dem scheinbare Fixierungen und Begrenzungen immer auch konstruktiv umgedeutet werden können.

Wer nur einen Hammer hat ...

... der sucht die Welt nach Nägeln ab (Paul Watzlawick). Systemische Beratung zeichnet sich durch eine große Methodenvielfalt aus. Da der Coaching-Prozess einen ganzheitlichen Ansatz für sich in Anspruch nimmt, bieten systemische Beratungen in der Regel zahlreichere und vielfältigere Coaching-Elemente, die von Rollenspielen, systemischen Aufstellungen und Interventionen über Gesprächs- aber auch Entspannungstechniken reichen können – je nach Ausbildungsbandbreite des Coaches.

Oft kooperieren systemische Berater mit Kollegen verschiedener beruflicher Disziplinen, sodass ein systemisches Coaching sowohl von systemisch ausgebildeten Psychotherapeuten als auch von systemisch ausgebildeten Managementexperten durchgeführt werden kann. Entsprechend können individuelle Schwerpunkte gesetzt werden.

Langfristige Lösungen

Systemisches Coaching will nachhaltig und langfristig wirken. In scheinbar immer komplexer werdenden Organisationsstrukturen, in denen alles mit allem zu tun hat, versucht der systemische Beratungsansatz ein Regelwerk an die Hand zu geben, was die integrierenden Fähigkeiten gegenüber den exkludierenden Tendenzen stärkt.

Damit strebt das systemische Coaching langfristige und nachhaltige Lösungen an, durch die der Einzelne lernt, innerhalb seiner sozialen Systemen ausgeglichener zu interagieren.

Systematisches Coaching auf den Punkt gebracht

  • Ganzheitliche Sichtweise komplexer Systeme
  • Handlungsmöglichkeiten erhöhen
  • Ressourcen und Potenziale begreifen
  • Dynamisches Miteinander zwischen Coach und Klienten
  • Multi-Perspektivismus trainieren
  • Methodenvielfalt
  • Integrative Denkansätze
Balance zwischen Arbeit, Gesundheit und Leben

Veränderung wirklich wollen

Der systemische Coaching-Ansatz richtet sich an Menschen, die sich ihrer Selbstverantwortung stellen wollen. Wer sich auf diesen aktiven Veränderungsprozess einlässt, kann langfristig und nachhaltig davon profitieren und gibt diesen Veränderungsprozess im besten Fall an seine Umgebung weiter.

Wer lieber auf kurzfristige Schwarz-Weiß-Rezepte setzt, wird sich mit dem systemischen Coaching-Ansatz vermutlich eher unwohl fühlen, weil das auf Selbstregulation basierende Denken viel Eigenverantwortung und Bereitschaft zur Selbstreflexion voraussetzt.

Systemisches Coaching für den Beruf

Systemisches Coaching richtet sich an Berufstätige und dient dazu, vor allem Führungskräfte und Angestellte in höheren Positionen zu beraten und weiterzubilden. Das Systemische Coaching kann sich jedoch auch an andere Angestellte in einem Unternehmen richten.

Besonderes Kennzeichen bei dieser Art von Beratung ist die Tatsache, dass der Coach, im Gegensatz zu anderen Trainern im Bereich des Coachings, nicht auf ein bestimmtes Berufsfeld seiner Klienten oder auf bestimmte Inhalte reduziert ist.

Ein Trainer, der Systemisches Coaching anbietet, verfügt über einen großen Erfahrungsschatz auf vielen Ebenen und schafft es, fachspezifische Inhalte mit allgemeinen psychologischen Erkenntnissen zu verknüpfen.

Dabei können nicht nur die beruflichen, sondern auch die privaten Erfahrungen der Klienten mit einfließen. Systemisches Coaching kann in der Kleingruppe durchgeführt werden, kann aber auch als Einzelcoaching stattfinden.

Abgrenzung zum allgemeinen Coaching

Die Abgrenzung des Systemischen Coachings zum allgemeinen Coaching ist nicht eindeutig geklärt. Bei beiden Formen geht es darum, Hilfesuchenden mittels eines Gesprächs zur Seite zu stehen und Lösungen zu erarbeiten, die vom Betroffenen selbst über einen längeren Zeitraum entwickelt werden.

Während das allgemeine Coaching häufig auch im privaten Bereich zum Einsatz kommt, so zum Beispiel bei Beziehungsproblemen oder Burnout, richtet sich das Systemische Training vorwiegend an Berufstätige und bezieht sich meist auf Konflikte oder Probleme innerhalb des Unternehmens.

Da es jedoch auch Angebote für Systemisches Training im privaten Bereich gibt, ist eine eindeutige Abgrenzung schwierig.

Anbieter für Systemische Beratung erklären häufig, dass sie sich vor allem durch die breite thematische Aufstellung ihrer Trainer und den ganzheitlichen Ansatz von gewöhnlichen Beratungs-Anbietern abheben.

Kritiker hingegen bezeichnen Systemisches Coaching als einen PR-Begriff, der keinerlei inhaltliche Abgrenzung zum normalen Coaching biete und lediglich dazu diene, die Aufmerksamkeit potenzieller Klienten zu gewinnen.

Es gibt in Deutschland keine berufliche Definition eines Systemischen Coachs und keine anerkannte Berufsausbildung. Die Abgrenzung zum üblichen Coaching kann daher nicht eindeutig vorgenommen werden. Wer Systemisches Coaching nutzen möchte, sollte sich sorgfältig über den Hintergrund der Organisation und die Qualifikation des Coachs informieren.

Ein Vorgespräch kann klären, ob es sich hier um die richtige Form von Beratung handelt. Mögliche Unterschiede zum gewöhnlichen Coaching, die jedoch bei weitem nicht auf alle Anbieter zutreffen müssen, sind zusammenfassend:

  • stärkere Fokussierung auf Berufstätige
  • breitere thematische Aufstellung
  • systemischer Ansatz, der alle Handelnden mit einbezieht

Der Ablauf beim Systemischen Coaching

Bei einem Systemischen Training gilt es zunächst, den zentralen Konflikt oder das wichtigste Problem zu erkennen. Ein Klient, der das Training nutzen möchte, sieht sich in einem beruflichen Konflikt gegenüber oder möchte im Allgemeinen sein berufliches Handeln und seine kommunikativen Kompetenzen verbessern.

Damit dies gelingen kann, muss zunächst das Problem als solches benannt werden. Ein guter Coach zeichnet sich dabei dadurch aus, dass er den Betroffenen reden lässt und sich nicht mit eigenen Lösungsvorschlägen einmischt.

Die Gespräche werden häufig nach der GROW-Methode strukturiert, die auch beim normalen Coaching zum Einsatz kommt.

Dabei wird zunächst ein "Goal", also ein Ziel, formuliert, das erreicht werden soll. Dieses Ziel ergibt sich aus dem aktuellen Konflikt oder dem Wunsch des Klienten. Anschließend wird im zweiten Schritt die "Reality", also die aktuelle Situation, umfassend analysiert.

Auf diese Weise erhält der Coach wichtige Informationen darüber, wie der aktuelle Stand ist und was verändert werden soll. Der Klient informiert ihn außerdem darüber, welche Lösungsansätze er bereits versucht hat und ob die Versuche einen positiven Effekt hatten.

Im dritten Schritt werden daraufhin "Options", also Optionen, entwickelt, die der Klient nutzen könnte, um das Problem zu lösen. Handelt es sich nicht um einen konkreten Konflikt, sondern um ein allgemeineres Thema, kommt dasselbe Prinzip zum Einsatz; mit dem Unterschied, dass nun allgemeine Strategien entwickelt werden, um das Handeln des Hilfesuchenden zu verbessern.

Im vierten Schritt, dem "Will" oder Willen, motiviert der Coach seinen Schützling dazu, die Ziele umzusetzen. Nun kann der Hilfesuchende eigenständig im Betrieb seine Ideen umsetzen.

Die Merkmale des Coachs

Ein guter Coach für Systemisches Training sollte alle relevanten Systemebenen berücksichtigen und sowohl die beruflichen als auch die persönlichen Aspekte des Menschen fördern. Er sollte einen multiprofessionellen Erfahrungshintergrund haben und lösungsorientiert arbeiten. Außerdem hat ein guter systemischer Coach hohe Kenntnisse im Bereich der psychodynamischen Prozesse und der kommunikativen Muster.

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